Die wichtigsten Punkte
- Hecheln ist ein normales Verhalten, mit dem Hunde eine Überhitzung vermeiden. Es gibt also keinen Grund zur Sorge, wenn Dein Hund an einem heißen Tag oder nach dem Sport hechelt;
- Starkes Hecheln ohne ersichtlichen Grund kann jedoch ein Anzeichen für eine zugrunde liegende Krankheit sein, z. B. Kehlkopflähmung, Lungenentzündung, Lungentumor, Anämie oder Cushing-Syndrom;
- Ein Hitzeschlag ist eine weitere gefährliche Ursache für das Hecheln bei Hunden, die zu Dehydrierung oder sogar zum Tod führen kann.
Hecheln ist ein völlig normales Verhalten für Hunde. Der Hund streckt die Zunge heraus, atmet Luft durch die Nase ein und durch das Maul wieder aus. Der durch das Hecheln verursachte Luftstrom erhöht die Verdunstung von Feuchtigkeit aus den Schleimhäuten, was zu einem Absinken der Körpertemperatur führt. Hunde können nicht so viel schwitzen wie Menschen, deshalb müssen sie hecheln, um eine Überhitzung zu vermeiden. Kräftiges Hecheln ist auch nach körperlicher Anstrengung oder bei extremer Hitze wichtig. Und wenn der Hund während oder nach emotionaler Aufregung hechelt, wird dies ebenfalls als normales Verhalten eingestuft.
Starkes Hecheln ist jedoch etwas anderes. Wenn Du feststellst, dass Dein Hund ohne ersichtlichen Grund ständig hechelt, etwa in entspannten Situationen, solltest Du einen Tierarzt rufen. Dieses Verhalten könnte auf eine Krankheit zurückzuführen sein, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist, wie beispielsweise ein Herzproblem. Wenn Du zusätzlich zum Hecheln Symptome wie Husten, Fieber oder Erbrechen feststellst, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass Dein Tier an einer schweren Krankheit leidet.
Inhaltsverzeichnis
Warum hechelt mein Hund?
Hier sind einige häufige Gründe, warum ein Hund hechelt:
Stress, Angst oder Nervosität
Wenn wir Menschen gestresst, nervös oder ängstlich sind, erhöht sich unser Pulsschlag und unsere Atmung beschleunigt sich. Hunde reagieren in solchen Situationen ähnlich. Ihre Atemfrequenz steigt ebenfalls signifikant an, und das Tier beginnt zu hecheln.
Solche Situationen sind ganz normal. Viele Tiere erschrecken zum Beispiel bei Gewitter, weil sie ein empfindliches Gehör haben. Auch die Zeit um Silvester kann für die Tiere sehr stressig sein. Wenn Du in der Nähe eines Flughafens wohnst, kann auch der Fluglärm Dein Tier erschrecken.
Solange es sich dabei um einmalige Situationen handelt, ist Hecheln zweifellos kein Problem. Beruhige Deinen Hund und gib ihm die Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Außerdem ist es ratsam, stressige Situationen im Alltag so weit wie möglich zu vermeiden.
Schmerzen
Wenn der Hund sehr oft hechelt, kann das ein Hinweis auf Übelkeit, Unwohlsein oder Schmerzen sein. Wenn Du in diesem Fall ebenso Lahmheit oder Erbrechen beobachtest, könnten dies Symptome für ein zugrunde liegendes Problem sein.
Andere Anzeichen dafür, dass Dein Hund sich unwohl fühlt, sind vergrößerte Pupillen, Appetitlosigkeit, Abneigung gegen das Hinlegen, Unruhe, Angst und übermäßiges Lecken an der Schmerzstelle. Leider können uns Hunde nicht einfach sagen, dass sie leiden. Behalte Dein Tier also im Auge und suche tierärztliche Hilfe auf, wenn Du den Verdacht hast, dass es in Not ist.
Herzprobleme
Verschiedene Herzkrankheiten können dazu führen, dass die Pumpleistung des Tierherzens nachlässt. Infolgedessen werden die Zellen des Hundes nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, die Belastbarkeit des Tieres nimmt immer mehr ab und das Tier hechelt unaufhörlich. Ein Rückstau von Blut in der Lunge kann ebenfalls zu Hecheln und Husten, dem sogenannten Herzhusten, führen.
Ein Tierarzt wird wahrscheinlich eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs oder ein EKG (Echokardiogramm) machen und den Herzschlag und die Atmung des Tieres mit einem Stethoskop abhören, um Herzprobleme zu erkennen.
Cushing-Syndrom
Anhand von Symptomen wie übermäßigem Hunger, Durst und Urinieren, Haarausfall und einem dickbäuchigen Aussehen kannst Du feststellen, dass Dein Tier womöglich am Cushing-Syndrom leidet.
Die Krankheit tritt auf, wenn die Nebennieren des Tieres zu viel Cortisol produzieren. Sie wird normalerweise mit Medikamenten zur Unterdrückung der Nebennierenfunktion oder durch eine Operation behandelt.
Störungen der Atmung
Schweres Atmen oder Hecheln kann auch die Folge von Atemwegserkrankungen wie Kehlkopflähmung, Lungenentzündung und Lungentumoren sein.
Anämie
Starkes Hecheln und blasse Schleimhäute können auf Anämie hinweisen. Hunde, die an Anämie leiden, haben zu wenig Hämoglobin in den roten Blutkörperchen, das normalerweise für den Sauerstofftransport im Blut zuständig ist. Infolgedessen sinkt die Widerstandsfähigkeit des Tieres, weil der Blutkreislauf seine Zellen nicht mit genügend Sauerstoff versorgt.
Hitzeschlag
Ein Hitzschlag (auch Überhitzung genannt) kann schnell zu einer Dehydrierung führen. In einigen Fällen kann diese lebensbedrohlich sein.
Die Anzeichen für eine Überhitzung sind offensichtlich: Dein Tier hechelt stark, ist unruhig und reagiert nicht auf deine Worte oder Handlungen. Weitere Symptome eines Hitzschlags bei Hunden sind glasige Augen, Schwäche, schneller Herzschlag, Sabbern, Krampfanfälle, Erbrechen und Durchfall.
Ein Hitzschlag ist ein medizinischer Notfall. Wenn Du also den Verdacht hast, dass Dein Hund an einem Hitzschlag leidet, musst Du sofort einen Tierarzt aufsuchen. Das Leben Deines Tieres hängt davon ab, wie schnell Du auf die Situation reagierst.
Du solltest die folgenden Erste-Hilfe-Maßnahmen ergreifen, um den Zustand Deines Hundes auf dem Weg zum Tierarzt zu stabilisieren.
Beruhige das Tier zunächst, damit es sich nicht noch mehr stresst. Bringe den Hund sofort in den Schatten oder an einen kühlen Ort und tauche ihn in Wasser. Versuche, lauwarmes Wasser zu verwenden, da sich bei kalter Flüssigkeit die Blutgefäße des Tieres verengen. Du solltest auch kühles Trinkwasser für Deinen pelzigen Freund bereitstellen. Wenn das Tier bewusstlos wird, drehe es auf die Seite.
Denke daran, dass Vorbeugung die beste Behandlung gegen Überhitzung ist. Zunächst einmal solltest Du mit Deinem Hund nie in der prallen Mittagshitze spazieren gehen. Außerdem solltest Du versuchen, mit Deinem Hund dort spazieren zu gehen, wo es genügend Schatten gibt. Und es versteht sich von selbst, dass Du Dein Haustier bei heißem Wetter niemals im Auto lassen solltest. Das kann für Dein Tier sehr schnell lebensbedrohlich werden!
Körperliche Aktivität
Hunde fangen bei Temperaturen über 20°C an zu schwitzen. Durch körperliche Aktivität erhöht sich die Körpertemperatur des Tieres, sodass auch die Schweißproduktion steigt. Wenn Du mit Deinem Hund einen langen, rasanten Spaziergang machst oder intensiv mit ihm spielst, hechelt er danach fast immer stark. Auch das ist eine ganz natürliche Reaktion des Körpers und sollte kein Grund zur Sorge sein. Achte nur darauf, dass Dein Tier nach dem Sport genügend Wasser zu sich nimmt.
Medikamente
Medikamente, insbesondere Prednison, Prednisolon oder andere Steroide, können zu übermäßigem und unangemessenem Hecheln führen. Das starke Hecheln kann noch einige Wochen anhalten, nachdem das Medikament abgesetzt wurde. Sprich mit Deinem Tierarzt, wenn das Hecheln Deines Hundes anhält.
Rasse und Gewicht
Das Hecheln wird durch den Körperbau und die körperliche Verfassung Deines Hundes beeinflusst. Fettleibigkeit zum Beispiel kann schnell zu Atemproblemen führen. Außerdem hecheln manche Hunderassen mehr als andere. Dazu gehören Tiere mit kurzen Schnauzen oder besonders runden Köpfen. Bei diesen Hunden sind die Atemwege verkürzt und die Nasenlöcher sehr eng.
Boston Terrier, Bulldoggen und Möpse hecheln selbst bei leichter Hitze während eines Spaziergangs. Es ist wichtig, sich dieser Herausforderungen bewusst zu sein und sicherzustellen, dass Du mit Hunden dieser Rassen nicht zu schnell spazieren gehst. Ständiges Hecheln kann das Herz des Tieres belasten.
Andere Ursachen für Hecheln bei Hunden
Starkes Hecheln bei Hunden kann auch durch Milchfieber (Eklampsie) verursacht werden. Dabei handelt es sich um eine schwere Krankheit, die stillende Mütter betrifft. Wenn ein Tier daran erkrankt, kann es aufgrund des niedrigen Kalziumspiegels im Blut nicht mehr stehen oder laufen.
Allergien, Infektionen oder Reizungen der Atemwege können ebenfalls zu Atemproblemen bei Hunden führen.
Unabhängig davon, wie Dein Tier normalerweise atmet, ist es immer eine gute Idee, einen Tierarzt zu rufen, wenn Du eine unerklärliche Veränderung bemerkst.
Behandlung
Da das Hecheln nur ein Symptom ist, das viele Ursachen haben kann, gibt es auch sehr unterschiedliche Behandlungspläne für dieses Problem. Neben akuten Notfällen wie hohem Fieber, Vergiftungen oder ähnlichem kann der Zustand auch durch chronische Krankheiten ausgelöst werden. Während Krankheiten, die akute Schmerzen verursachen, relativ schnell behoben werden können, erfordern chronische Probleme eine lebenslange Behandlung.
FAQ
Woran erkenne ich, dass mein Hund zu sehr hechelt?
Wenn Dein Hund hechelt, auch wenn ihm nicht heiß ist, er gestresst oder aufgeregt ist, kann das anormal sein. Das Hecheln gilt auch als übermäßig, wenn es vom normalen Atemmuster Deines Hundes abweicht.
Warum hechelt mein Hund, obwohl er nichts tut?
Wenn es keinen offensichtlichen Grund für das Hecheln gibt und dem Tier nicht zu heiß ist, könnte das Hecheln ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung wie das Cushing-Syndrom, Anämie, Atemwegserkrankungen oder Herzprobleme sein.
Warum hechelt und atmet mein Hund schnell?
Aufregung oder starke körperliche Aktivität sind zwei der Gründe für Hecheln und schnelle Atmung bei Hunden. Aber auch Stress, Angst, Nervosität oder Hitze können die Atmung Deines Hundes beeinflussen.
