Kosten der Kastration bei Hunden: Ein Leitfaden

Die wichtigsten Punkte

• Die Kosten für eine Kastration hängen vom Alter, der Rasse, dem Gewicht, Geschlecht, Art der Narkose und dem Gesundheitszustand Deines Hundes sowie von der Tierklinik ab, die Du auswählst. 
• Die durchschnittlichen Kosten für die Kastration eines Hundes in Deutschland und Österreich liegen je nach Größe des Tieres und Geschlecht zwischen 200 und 400 Euro.
• In der Schweiz liegen die Kosten zwischen 250 und 500 Schweizer Franken.
• Die Kastration eines Hundes hat viele Vorteile, z. B. die Verringerung des Risikos von Prostatakrebs, die Vorbeugung von Tumoren, Stabilisierung des Gemütszustands und Verringerung ungewollter Schwängerung.

Kastration erklärt

Bei der Kastration handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, bei dem beide Hoden des Rüden entfernt werden. Sie dient der Geburtenkontrolle und als Methode zur Verringerung von Verhaltensproblemen.

Bei Hündinnen nennt man die Kastration Sterilisation. Bei letzterer werden sowohl Eierstöcke als auch Gebärmutter durch eine Ovariohysterektomie entfernt. Eine fortschrittlichere Methode der Ovarektomie beinhaltet nur die Entfernung der Eierstöcke. In den meisten Fällen wird dies als laparoskopische Kastration durchgeführt. Eine weitere Sterilisationsmöglichkeit für weibliche Hunde ist die Schlüssellochchirurgie. Bei dieser Operation verwendet der Tierarzt eine Kamera und macht nur ein paar kleine Schnitte, um die Eierstöcke zu entfernen. Da dieser Eingriff weniger aggressiv ist, erholen sich Hündinnen davon leichter.

Es dauert nur wenige Stunden, einen Hund kastrieren oder sterilisieren zu lassen. Die Tiere spüren keine Schmerzen, da sie unter Narkose stehen, aber es dauert ein paar Tage, bis sie sich von dem Eingriff erholt haben.

Wie viel kostet die Kastration?

Kosten der Hundekastration in Deutschland und Österreich

Im Durchschnitt kostet die Kastration eines Rüden in Deutschland zwischen 45 und 140 Euro laut Deutscher Gebührenordnung der Tierärzte. Bei einer Hündin belaufen sich die Kosten von etwa 145 bis auf 430 Euro, da dieser Eingriff komplizierter ist. Die Preise orientieren sich ausschließlich an der Arbeitsleistung des Tierarztes. Jede Praxis berechnet den endgültigen Preis anders. Dieser hängt unter anderem vom Gewicht Deines Hundes ab, der Vor- und Nachuntersuchung und der Berechnung von Narkosemittel.

Die Kosten in Österreich sind den deutschen recht ähnlich.

Kosten der Hundekastration in der Schweiz

Dein Wohnort, die Qualität der Tierklinik, das Gewicht, Alter und der Gesundheitszustand Deines Hundes sind alles Faktoren, die den endgültigen Preis der Kastration beeinflussen. Hinzu kommen zusätzliche Leistungen wie Bluttests und Schmerzmittel. 

Je nach Inanspruchnahme verschiedener Leistungen können sich die Kosten für die Kastration eines Hundes auf 250 bis 500 Schweizer Franken belaufen; bei Hündinnen musst Du mit mindestens 600 Schweizer Franken rechnen. Tierheime bieten die niedrigsten Preise an, und manchmal kann die Operation sogar kostenlos durchgeführt werden, wenn sie von Praktikanten vorgenommen wird. 

Wie wird die Kastration bei Hunden durchgeführt?

Bei der Kastration eines Hundes macht der Tierarzt einen Schnitt in der Nähe des Hodensacks und entfernt beide Hoden. Nach dem Eingriff wird die Einschnittstelle zugenäht. Normalerweise ist für diesen Eingriff eine Vollnarkose erforderlich, es sei denn, das Tier leidet unter bestimmten gesundheitlichen Problemen. 

Die wichtigsten Gründe für die Kastration Deines Hundes

Bevor Du einen Eingriff in Erwägung ziehst, solltest Du Dich mit Deinem Tierarzt beraten, da die Kastration je nach Gesundheitszustand, Rasse und Alter des Hundes zu Komplikationen führen kann. Das außer Acht gelassen, kann eine Kastration zahlreiche Vorteile bieten:

• Sie senkt das Risiko vieler Krankheiten, darunter Prostatakrebs und andere Krebsarten, Kampfverletzungen, Prostatainfektionen und Analtumore.
• Die Kastration ist eine Methode der Geburtenkontrolle, die dazu beiträgt, ungewollte Trächtigkeiten zu minimieren und die Zahl der obdachlosen Hunde zu verringern.
• Nach der Kastration sinkt der Testosteronspiegel. So reduziert eine Kastration aggressives Verhalten, das sonst durch den Fortpflanzungsinstinkt des Hundes verursacht wird.
• Kastrierte Hunde markieren ihr Revier wenige oft mit Urin. 

Vorteile der Sterilisation von Hündinnen:

• Der Eingriff beseitigt das Risiko einer Gebärmutterinfektion, auch als Pyometra bekannt ist.
• Sie verhindert Eierstocktumore und ungewollte und Schwangerschaften.
• Sie verringert das Risiko von Brustkrebs.
• Die Hündin wird besonders in der sonst läufigen Zeit ausgeglichener sein, da sie keine Fortpflanzungshormone mehr produziert.

Wann solltest Du einen Hund kastrieren?

Es ist ratsam, einen Rüden im Alter von 6 bis 7 Monaten zu kastrieren. Der genaue Zeitpunkt  ist jedoch von Rasse zu Rasse verschieden. Hündinnen werden in der Regel mit 6 Monaten sterilisiert, aber auch das kann je nach Größe des Hundes variieren. Manche Hunde erreichen erst mit 18 Monaten das richtige Alter für die Sterilisation. Am besten fragst Du Deinen Tierarzt, wann Du Dein Tier kastrieren lassen solltest.

Beachte, dass es nicht empfehlenswert ist, Deinen Hund früher zu kastrieren. Für Welpen kann die Narkose gefährlicher als für etwas ältere Hunde. In der Regel wird empfohlen, dass Hunde erst in die Pubertät kommen sollten, bevor sie kastriert werden.

Was den Preis der Kastration beeinflusst

Die Kosten für die Kastration eines Hundes können von vielen Faktoren abhängen, wahllos ist sie allerdings nicht. Der tatsächliche Preis hängt davon ab, wie kompliziert der Eingriff ist. Zum Beispiel ist die Operation bei größeren, älteren oder schwereren Hunden teurer, weil mehr Narkosemittel benötigt werden und die Operation länger dauert. Außerdem erhöht sich der Preis, wenn der Tierarzt Dein Tier auf andere Krankheiten untersuchen oder zusätzliche Bluttests durchführen muss. Der Preis variiert zudem je nach Tierarzt und Klinik und zusätzlichen Leistungen. Manche Tierärzte fragen Dich zum Beispiel, ob Du einen IV-Katheter für zusätzliche Sicherheit während der Narkose möchtest, während andere ihn bei jeder Operation verwenden.

Wenn Dein Hund kryptorchid ist, das heißt, wenn einer oder beide Hoden nicht normal in den Hodensack abgesunken sind, verteuert das die Operation. Ist Dein Hund übergewichtig, erhöht das ebenfalls die Kosten der Kastration.

Der Unterschied zwischen Discount- und regulären Kliniken

Reguläre Tierkliniken befinden sich im Privatbesitz von Tierärzten, während Discount-Kliniken entweder von staatlichen oder gemeinnützigen Einrichtungen finanziert werden. Beides sind gute Optionen. Du solltest allerdings wissen, was Dein Hund als Patient bekommt.

In Discount-Kliniken werden in der Regel keine Blutuntersuchungen vor der OP durchgeführt und keine unterstützende Infusionstherapie, keine Überwachung der Körpertemperatur und des Blutdrucks angeboten. Discount-Kliniken bieten in der Regel keine Nachsorge oder Übernachtungen an, und ihre Tierärzte führen mehr Operationen pro Tag durch. Auch wenn die Kastration in einer Discount-Klinik billiger ist, kann es sein, dass die Qualität der Leistungen im Vergleich zu einer Privatklinik geringer ist. 

Was ist vor und nach der Operation zu tun?

Dein Tierarzt wird Dir alle Anweisungen für die Pflege vor und nach der Operation geben, und es ist essenziell, dass Du sie befolgst. In der Regel ist es nicht empfehlenswert, den Hund in der Nacht vor dem Kastrationstermin nach Mitternacht zu füttern. Nach der Operation wird Dir Dein Tierarzt eine Liste mit allen Medikamenten und Pflegemaßnahmen für die Zeit nach der Operation geben. Manche Hunde haben nach der Kastration starke Schmerzen, deshalb ist es wichtig, alles zu tun, um diese zu minimieren. 

Hier sind einige Dinge, die Du tun kannst, damit sich Dein kastrierter Hund wohlfühlt: 

• Schaffe einen ruhigen, bequemen Platz, an dem Dein Hund sich ausruhen kann.
• Versuche, die Bewegung des Hundes bis zu zwei Wochen nach der Operation auf ein Minimum zu beschränken.
• Verwende ein elisabethanisches Halsband, um Deinen Hund davon abzuhalten, die Einschnittstelle abzulecken.
• Versuche, den Hund zehn Tage lang oder länger nicht zu baden.
• Kontrolliere die Nähte regelmäßig und vergewissere Dich, dass die Wunde gut verheilt.
• Wende Dich an Deinen Tierarzt, wenn Du Rötungen, Schwellungen oder Ausfluss an der Einschnittstelle bemerkst oder wenn Dein Hund lethargisch ist, sich erbricht oder weniger Appetit hat.

Mythen über die Kastration

Kastration führt zu Übergewicht bei Hunden

Obwohl keine Studien bestätigt haben, dass die Kastration Deines Hundes zu Übergewicht führt, glauben viele Menschen immer noch, dass ihr Hund nach der Kastration übergewichtig wird. Fettleibigkeit wird jedoch durch übermäßiges Fressen und zu wenig Bewegung verursacht und nicht durch die Kastration. 

Kastration ist eine schnelle Lösung für aggressives Verhalten

Die Kastration sorgt nicht dafür, dass sich das Temperament Deines Hundes ändert, sondern minimiert lediglich unerwünschte Verhaltensweisen. Sie reduziert das Testosteron im Körper des Hundes, aber sie kann es nicht vollständig beseitigen. Wenn Dein Hund regelmäßig aggressives Verhalten zeigt und es zur Gewohnheit geworden ist, ist es weniger wahrscheinlich, dass die Kastration bei diesem Problem hilft.

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