Was Du über die Fütterung von Welpen wissen musst – der komplette Guide

Die wichtigsten Punkte

•  Welpen sollten eine ausgewogene und vollständige Ernährung erhalten, die ihrem Alter, Gewicht und ihrer Rasse entspricht. Die Rezepturen für große und kleine Rassen sind unterschiedlich. Das heißt, dass die Fütterungsempfehlungen von Rasse zu Rasse variieren. Solltest Du Dir bei der Auswahl des Futters unsicher sein, kannst Du Deinen Tierarzt oder den Züchter des Hundes konsultieren.
• Im Alter zwischen 6 und 12 Monaten solltest Du Deinen Hund auf Erwachsenenfutter umstellen, in der Regel nach der Kastration.
•  Um herauszufinden, wie viel Futter Dein Hund benötigt, kann eine Wachstums- und Gewichtstabelle hilfreich sein. Andernfalls kann Dein Tierarzt genaue Auskunft geben. Tierhalter neigen oft dazu, ihre Welpen zu überfüttern. Das solltest Du bestmöglich vermeiden.
•  Unter keinen Umständen solltest Du Deinem Welpen oder ausgewachsenem Hund Schokolade, Knoblauch, Zwiebeln, Mandeln, Alkohol, Eiscreme, Rosinen oder Weintrauben füttern.

Gerade, wenn Du zum ersten Mal einen Hund hältst, kann es vorkommen, dass Du Dir unsicher bist, was Du am besten fütterst und wie viel. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann die Lebenserwartung Deines Welpen erhöhen, das Risiko vieler gesundheitlicher Probleme minimieren und das Tier bei guter allgemeiner Gesundheit halten. Es gibt mittlerweile unzählige Tierfuttermarken unterschiedlicher Zusammensetzungen und Qualitäten. Wie kannst Du also ausmachen, welches Futter für Deinen Welpen am besten geeignet ist und wie viel Du davon füttern solltest?

Am besten Du konsultiert einen Tierarzt, um absolut sicher zu gehen, dass Du das fütterst, was Dein Welpe je nach Rasse und Alter braucht. Im Folgenden teilen wir vorab einige allgemeine Richtlinien mit Dir, die Dir hoffentlich ein besseres Verständnis über die Fütterung Deines Welpen geben.

Fütterung eines Welpen im ersten Lebensjahr

6-12 Wochen:

Nach Beendigung der Säugeperiode ist es wichtig, spezielles Futter zu verwenden, das den gesamten Nährstoffbedarf Deines Welpen abdeckt. Gib Deinem Tier auf keinen Fall Futter für ausgewachsene Hunde. Letzteres enthält nicht genügend Nährstoffe. In dieser Lebensphase wird empfohlen, den Welpen viermal am Tag zu füttern. Große Hunderassen können ab der 9. oder 10. Woche Trockenfutter bekommen, kleine Rassen können mit 12 oder 13 Wochen darauf umgestellt werden.

3-6 Monate:

In dieser Zeit verlieren Welpen in der Regel ihren Babyspeck. Wenn Dein Tier die 3-Monats-Marke überschritten hat, solltest Du es langsam drei- statt viermal am Tag füttern. Wenn Dein Welpe nach 12 Wochen immer noch pummelig ist, solltest Du ihn weiter mit welpengerechten Portionen füttern, bis er erwachsener aussieht.

6-12 Monate:

Ab diesem Zeitpunkt solltest Du Deinem Hund nur noch zwei Mahlzeiten pro Tag geben. Wenn Du Dein Tier kastrieren oder sterilisieren lässt, verringert sich sein Energiebedarf in der Regel. Dann ist es ratsam, nach dem Eingriff auf Erwachsenenfutter umzustellen. Bei Hunden kleiner Rassen kannst Du bereits mit 7 bis 9 Monaten Futter für ausgewachsene Hunde verabreichen. Bei größeren Rassen sollte die Umstellung mit 12 bis 14 Monaten erfolgen. Dabei gilt, dass es besser ist, Deinen Hund etwas länger mit Welpenfutter zu füttern, als ihn überstürzt auf Erwachsenennahrung umzustellen.

Ab 1 Jahr:

Wenn Dein Hund ein Jahr alt wird, kannst Du ihm langsam zwei halbe Portionen pro Tag füttern.

Was soll ich meinem Welpen füttern?

Das richtige Futter für Deinen Hund hängt von vielen Faktoren ab, darunter Größe, Rasse, Art des Futters und Alter des Hundes. Im vorherigen Abschnitt haben wir die allgemeinen Ernährungsempfehlungen für das erste Lebensjahr besprochen. Werfen wir nun einen Blick auf andere Faktoren, die Du bei der Fütterung Deines Welpen berücksichtigen solltest.

Ausgewogene Ernährung

Hundebesitzer sollten besonderen Wert auf eine hochwertige, ausgewogene und nährstoffreiche Nahrung legen. Es ist ratsam, eiweißreiche Futtermittel zu wählen. Welpen brauchen für die Entwicklung des Gehirns und das körperliche Wachstum viel Protein.

Unterschiedliches Futter für große und kleine Rassen

Unabhängig davon, ob Du einen großen oder kleinen Hund hast, sollte seine Ernährung ausgewogen und vollständig sein und von einem Tierarzt als angebracht befunden werden. In Tierfuttergeschäften gibt unterschiedliches Hundefutter, das auf die jeweiligen Bedürfnisse größerer und kleinerer Rassen abgestimmt ist. Größere Rassen neigen beispielsweise eher zu Gelenkproblemen. Ihr Futter sollte daher einen höheren Protein-, Fett- und allgemeinen Nährstoffgehalt aufweisen.

Trocken- oder Nassfutter für Hunde: Welches ist das Richtige?

Die meisten Hundehalter entscheiden sich aufgrund der Zweckmäßigkeit für Trockenfutter. Bezüglich der Zusammensetzung gibt es zwischen beiden kaum einen Unterschied. Was Du fütterst sollte davon abhängen, was Dein Hund lieber frisst. Du kannst gut und gerne Trocken- und Nassfutter kombinieren. Dabei solltest Du lediglich darauf achten, dass der Gesamtkaloriengehalt nicht über oder unter dem täglichen Bedarf Deines Tieres liegt.

Prüfe die Etiketten vor dem Kauf auf den Kaloriengehalt, um so besser einschätzen zu können, wie viel Trockenfutter Du durch Nassfutter ersetzen kannst und umgekehrt. Richte Dich am besten nach der körperlichen Veränderung Deines Welpen und beobachte eine eventuelle Gewichtszunahme oder -abnahme.

Weizen- und getreidefreies Futter für Welpen

Die meisten Hunderassen können Getreide in der Regel problemlos verdauen. Viele Hundefuttermarken bieten trotzdem getreidefreie Futtervarianten an, in der Regel zu einem höheren Preis. Es liegt an Dir, zu entscheiden, welches Futter Du Deinem Hund gibst. Konsultiere am besten einen Tierarzt, wenn Du Dir unsicher bist oder eine Futtermittelallergie auf Getreide vermutest. In letzterem Fall solltest Du natürlich konsequent auf getreidefreies Futter umstellen.

Insektenprotein für Welpen

Welpenfutter sollte zu etwa 30% aus Proteinen bestehen, um die gesunde Entwicklung des Tieres zu gewährleisten. Eiweiß ist grundlegend wichtig für gesundes Haar und gesunde Haut, die Entwicklung von Muskeln, Zähnen und Knochen sowie für die Gewebereparatur. Speziell Proteine auf Insektenbasis sind eine umweltfreundliche und nachhaltige Alternative zu herkömmlicher Tiernahrung. Die British Veterinary Association (BVA) hat kürzlich verlauten lassen, dass Futtermittel auf Insektenbasis besser für Haustiere geeignet zu sein scheinen als herkömmliche Fleischnahrung.

Eiweiß auf Insektenbasis hat viele gesundheitliche Vorteile für Hunde:

1. Insekten sind eine ausgezeichnete Proteinquelle. Futter aus Insekten erfüllt alle Ernährungsbedürfnisse junger Hunde. Es ist außerdem reich an Aminosäuren, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sowie essenziellen Fettsäuren.
2. Proteine auf Insektenbasis beeinträchtigen das Verdauungssystem des Hundes nicht und sind daher ideal geeignet für Hunde mit empfindlichem Magen.
3. Diese Art von Eiweiß wird sowohl für Hunde als auch für Katzen als hypoallergen eingestuft. Das bedeutet, dass es das Risiko allergischer Reaktionen ausschließt. Das häufigste Allergen in der Ernährung von Hunden und Katzen ist herkömmliches Fleisch.

Wie viel sollte ich einem Welpen füttern?

Sobald Dein Hund etwa 6 Wochen alt ist, sollte er mit speziellem Futter für Welpen versorgt werden. Die Portionsgröße solltest Du dabei stets dem Wachstum des Tieres anpassen. Die Faustregel lautet hier: Je mehr Dein Hund wiegt, desto mehr Futter benötigt er. Im Folgenden findest Du einige Tipps, um die Futtermenge für Deinen Welpen richtig zu bestimmen:

• Wachstums- und Gewichtstabellen für Welpen können Dir als Orientierung für die richtige Futtermenge dienen. Alternativ kannst Du Deinen Tierarzt fragen, wie viel Futter Dein Welpe zu sich nehmen sollte.
•  Wiege Dein Tier wöchentlich und gleiche das Gewicht mit den der Rasse entsprechenden Normalwerten ab. Wenn Dein Hund ein oder zwei Kilo zu viel oder zu wenig wiegt, ist das noch kein Grund zur Sorge. Jeder Hund ist verschieden und entwickelt sich in seinem Rhythmus.
•  Wenn Du unsicher bist, wie Du Deinen Welpen wiegen sollst, hier ein hilfreicher Tipp: Wiege Dich selbst mit einer Personenwaage, notiere das Gewicht und wiege Dich dann erneut mit Deinem Welpen im Arm. Die Differenz aus beiden ergibt das Gewicht Deines Vierbeiners.
• Du führst Deinem Hund nicht automatisch mehr Nährstoffe zu, wenn Du ihn häufiger oder mit größeren Portionen fütterst. Fettleibigkeit ist auch bei Welpen ein ernsthaftes Problem und erhöht das Risiko von orthopädischen Problemen, Diabetes und Herzproblemen.

Adipositas bei Welpen

Welpen neigen im Allgemeinen eher dazu, zu viel als zu wenig zu fressen. Deshalb solltest Du wissen, wie viele Kalorien Dein Tier täglich zu sich nehmen sollte und diese Menge konsequent einhalten. Zu viel Futter oder zu schnelles Fressen kann zu Fettleibigkeit und vielen anderen gesundheitlichen Problemen führen. Achte vor allem darauf, dass Dein Hund genügend Bewegung bekommt. Die hilft nicht nur beim Verbrennen von Kalorien, sondern stärkt den Körper, die Muskeln und das Immunsystem Deines Vierbeiners.

Fettleibigkeit kann bei Welpen zu weiteren Probleme führen, darunter Arthritis, Lebererkrankungen, Atemwegsprobleme, Bluthochdruck, Hitzeintoleranz, ein geschwächtes Immunsystem und ein erhöhtes Tumorrisiko. All dies verringert die Lebensqualität und Lebenserwartung Deines Hundes. Häufige Anzeichen für Fettleibigkeit sind:

•  Die Rippen und Wirbelsäule Deines Hundes sind schwer zu ertasten;
•  Wenn Du Deinen Hund von oben betrachtest, hat sein Körper eine ovale Form und keine klar definierte Taille;
•  Du bemerkst überschüssiges Fett an den Hüften und am Hals.

Leckerlis für Deinen Welpen

Die gute Nachricht vorab: Leckerlis dürfen in den Speiseplan Deines Welpen aufgenommen werden. Sie sind eine tolle Belohnung nach dem Sport oder der Hundeschule. Befolge dabei die 90/10-Regel: Nur 10% der täglichen Kalorienzufuhr sollte aus Leckerlis stammen, die anderen 90% aus einem ausgewogenen Futter für Welpen. Zu viele Leckerlis sind darüber hinaus nicht nur gesundheitsschädlich, sondern fördern womöglich unerzogenes Verhalten.

Fütterungstipps für Deinen Welpen

•  Füttere Deinen Welpen nicht sofort, wenn Du nach Hause kommst. Das kann sonst zu Trennungsangst führen. Wenn Du ihm Zuneigung zeigen willst, sind Spielen oder Streicheln die bessere Wahl.
•  Wenn Dein Welpe an einer Nierenerkrankung, Herzerkrankung, Diabetes oder anderen gesundheitlichen Problemen leidet, kann ein Tierarzt spezielles Futter verschreiben.
•  Übertreibe es nicht mit Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln. Diese können im Übermaß schädlich für Deinen Welpen sein.
• Sprich mit Deinen Tierarzt oder Züchter auf Ernährungsempfehlungen für Deinen Welpen an und nimm weder besonders schnelle, noch tiefgreifende Veränderungen vor. Ein abrupter Wechsel kann zu Verdauungsproblemen führen.
• Wenn Du auf der Suche nach gesunden Snacks für Deinen Hund bist, sind Karotten- oder Apfelstückchen eine tolle Wahl.
•  Sorge dafür, dass Dein Hund immer Zugang zu frischem Wasser hat. Der Wassernapf selbst sollte jeden Tag gereinigt werden, damit sich dort keine Bakterien ansammeln.
• Achte darauf, dass das gesamte Futter frisch bleibt, vor allem, wenn Du Deinem Welpen Nass- oder Feuchtfutter gibst. Letzteres schimmelt leicht.
•  Verzichte darauf, Deinem Hund Geflügel-, Schweine- oder andere gekochte Knochen zu füttern, da diese eine ernsthafte Erstickungsgefahr darstellen. Sie können andernfalls zu Darmverstopfung führen. Verwende stattdessen verschiedene Kauspielzeuge.

Was darf ich meinem Welpen nicht geben?

Wenn Du zum ersten Mal einen Hund hältst, solltest Du Dir klar vor Augen führen, welche Produkte für Hunde extrem gefährlich und giftig sind. Bewahre diese Lebensmittel unter allen Umständen außerhalb der Reichweite Deines Hundes auf. Im Folgenden findest Du eine Liste der gängigsten Produkte, die Hunde nicht fressen dürfen

• Schokolade
•  Zwiebeln
•  Knoblauch
•  Eiscreme
•  Mandeln
•  Macadamia-Nüsse
•  Rosinen und Weintrauben
•  Avocados
•  Zimt
•  Alkohol
•  Stark gesalzene oder gesüßte Lebensmittel

Was soll ich tun, wenn mein Hund nicht frisst?

Wenn Dein Welpe plötzlich weniger frisst oder – schlimmer noch – ganz aufhört zu fressen, kann dies auf ein schwerwiegendes Gesundheitsproblem hinweisen. Zusätzlich zum Appetitmangel treten dann häufig Lethargie und Verhaltensänderungen auf. In diesem Fall ist es am besten, den Welpen von einem Tierarzt umfassend untersuchen zu lassen.

Liegen keine gesundheitlichen Probleme vor, könnte die Umgebung des Hundes das Problem sein. Manche Hunde fressen nicht gerne in der Nähe von Menschen. Versuche also, den Fressbereich Deines Tieres so ungestört wie möglich zu halten. Alternativ könnte es mit einer anderen Proteinart oder einer anderen Futtermarke klappen. Wenn Du die Ernährung Deines Hundes umstellst, sollte das neue Futter nach und nach in den Speiseplan aufgenommen und durch das vorherige Futter ersetzt werden.

Wenn Dein Welpe auf Dauer nicht genug frisst, kann das zu Magersucht führen und diese in andere Gesundheitsstörungen münden, etwa verkümmertem Wachstum, brüchigen und schwachen Knochen und einem geschwächten Immunsystem. Normalerweise wird Magersucht bei Hunden entweder durch ein hormonelles Ungleichgewicht oder ein psychologisches Problem verursacht. Das deutlichste Anzeichen für Untergewicht bei Hunden sind die stark durch die Haut scheinenden Rippen. Am besten fragst Du Deinen Tierarzt um Rat. Er kann einen geeigneten Behandlungsplan für das Tier aufstellen.

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