Hämorrhoiden bei Hunden: Der ultimative Behandlungsleitfaden

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Die wichtigsten Punkte

  • Hämorrhoiden sind eine Erkrankung, bei der die Venen im unteren Enddarm anschwellen, wenn sie lange Zeit unbehandelt bleiben. Diese Erkrankung wird häufig mit anderen Gesundheitsproblemen des Verdauungstrakts verwechselt, etwa Analbeutelentzündung und Mastdarmvorfall.
  • Zu den Symptomen von Hämorrhoiden bei Hunden gehören Blutungen aus dem Enddarm, Schmerzen sowie Schwierigkeiten beim Hinsetzen. Du erkennst Hämorrhoiden daran, dass Dein Hund das Gesäßes auf dem Boden entlangzieht.
  • Um Hämorrhoiden bei Hunden vorzubeugen, solltest Du Deinem Haustier viele Ballaststoffe und ausreichend Flüssigkeit zuführen, ihm ausreichend Bewegung bieten und auf ein gesundes Gewicht achten.
  • Die Behandlung von Hämorrhoiden kann je nach Ursache mit Medikamenten, topische Cremes oder kleinerer chirurgischen Eingriffen erfolgen.

Hämorrhoiden sind eine Krankheit, bei der die Venen im unteren Rektum anschwellen. Mit der Zeit blähen sie sich auf und können an der Außenseite des Anus erscheinen, was zu starken Beschwerden führt. Die Erkrankung ähnelt Krampfadern an anderen Körperstellen. Der Zustand kann für manche Menschen durchaus schmerzhaft sein. Ist das bei Hunden auch der Fall? Was ist der Unterschied zwischen menschlichen Hämorrhoiden und Hämorrhoiden bei Hunden? In diesem Artikel werden wir die Antworten aufzeigen.

Bekommen Hunde Hämorrhoiden?

Ja, aber diese Krankheit kommt bei Hunden selten vor und wird oft mit anderen Erkrankungen wie Tumoren und verstopften Analsäcken verwechselt. Tatsächlich glauben viele Tierärzte nicht, dass Hunde aufgrund der besonderen Struktur ihres Verdauungssystems überhaupt Hämorrhoiden haben können. Andere Spezialisten wiederum sind davon überzeugt, dass Hämorrhoiden bei Hunden ein sekundäres Symptom einer anderen Erkrankung sind. Wenn Du den Verdacht hast, dass Dein Hund Hämorrhoiden oder eine andere Erkrankung des Verdauungstrakts entwickelt hat, suche einen Tierarzt auf und las Deinen Hund untersuchen. Der Tierarzt allein kann eine fachliche Stellungnahme abgeben und einen Behandlungsplan erstellen.

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Hämorrhoiden bei Hunden: Symptome

Es ist wichtig, Hämorrhoiden bei Hunden so schnell wie möglich zu erkennen. Unbehandelt können sie für Dich und Dein Haustier schmerzhaft und gefährlich sein. Du kannst erkennen, dass Dein Hund an Hämorrhoiden leidet, wenn er aus dem Enddarm blutet, Schwierigkeiten hat, sich hinzusetzen, oder seinen Po über den Boden schleift, um Schmerzen und Unbehagen zu lindern. Bei äußeren Hämorrhoiden treten sie außerhalb des Anus auf und sind entzündet, dunkelviolett oder rötlich gefärbt.

Hämorrhoiden bei Hunden werden in der Regel durch eine Reizung des Darms verursacht, die den Blutfluss erhöht und dazu führt, dass einige Blutgefäße in den Anuswänden übermäßig vergrößert werden. Um herauszufinden, ob Dein Hund Hämorrhoiden hat, wird ein Tierarzt eine körperliche Untersuchung und weitere Tests durchführen, um die Ursache der Erkrankung festzustellen.

Wie behandelt man Hämorrhoiden bei Hunden?

Nach der Untersuchung entscheidet der Tierarzt über eine geeignete Behandlungsmethode für Deinen Hund. Tierärzte bevorzugen bei der Behandlung von Hämorrhoiden nicht-invasive Methoden, da eine Operation der Wucherungen Komplikationen wie bakterielle Infektionen oder Schäden am Anus verursachen kann. Deshalb ist ein chirurgischer Eingriff oft die letzte Methode, die Tierärzte anwenden, wenn verschiedene topische Cremes und Nahrungsergänzungsmittel keine Linderung bringen. Topische Cremes lindern die Reizung und lassen die vergrößerten Blutgefäße schrumpfen, während Nahrungsergänzungsmittel die Ursache der Hämorrhoiden lindern können. Schließlich schrumpfen die Blutgefäße auf die richtige Größe und kehren in ihren normalen Zustand zurück. 

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Während der Genesungsphase muss Dein Hund möglicherweise ein Schutzhalsband tragen. Dadurch wird er daran gehindert, die entzündete Stelle zu beißen, zu lecken oder an ihr zu kratzen. Halte Deinen Hund so gut es geht davon ab, mit dem Hinterteil über den Boden zu schleifen – das reizt den Bereich um den Anus nur weiter.

Gesundheitsprobleme, die Hämorrhoiden bei Hunden ähneln können

Analbeutelentzündung

Die Analbeutel sind Drüsen, die eine stark riechende Flüssigkeit produzieren und Hunden helfen, ihr Revier zu markieren. Wenn einer der zwei Säcke an den Seiten des Anus nicht richtig funktioniert, können dadurch ernsthafte Probleme auftreten. Analbeutelentzündungen werden oft mit Hämorrhoiden verwechselt, insbesondere wenn die Symptome die normale Funktion dieser Drüsen beeinträchtigen.

Symptome von Analbeutelentzündung bei Hunden:

  • Entzündungen oder ein Abzess um den Anus
  • Blutungen nach dem Stuhlgang
  • Übermäßiges Ablecken des Bereichs
  • Schmerz

Wenn Dein Hund Probleme mit seinen Analdrüsen hat, wird der Tierarzt zunächst versuchen, sie manuell zu entleeren. Wird das Problem dadurch nicht behoben, können die Drüsen chirurgisch entfernt werden.

Vorgefallener Mastdarm

Ein Mastdarmvorfall führt zu einer dauerhaften oder vorübergehenden Ausstülpung des Anus, die als Hämorrhoiden auftreten kann. Bei Hunden kann dieser Zustand nach der Geburt oder als Folge anderer gesundheitlicher Probleme auftreten. Wenn es sich um einen partiellen Prolaps handelt, kann er innerhalb von etwa einem Tag behandelt und geheilt werden. Wenn es sich jedoch um einen dauerhaften Vorfall handelt, der ständig auftritt, stellt das einen medizinischen Notfall dar, der sofort behandelt werden muss.

Ein Rektumprolaps bei Hunden wird häufig mit Hämorrhoiden verwechselt, da das Tier unter anderem Schwierigkeiten beim Stuhlgang oder beim Wasserlassen hat. Der Vorfall ist anfangs meist rosa gefärbt und wird dann langsam dunkler, wenn sich der Zustand verschlimmert.

Wenn Dein Hund einen teilweisen Prolaps hat, wird der Tierarzt das Rektum zurückschieben und mit einer Naht an der richtigen Stelle halten. Es dauert etwa 48 Stunden, bis die Stelle verheilt ist. Sollte das nicht funktionieren und der Mastdarm erneut vorfallen, muss Dein Hund operiert werden.

Hämorrhoiden bei Hunden und Menschen

Ähnlichkeiten

Obwohl sich Hämorrhoiden bei Menschen und Hunden in Bezug auf die Art und den Verlauf der Krankheit stark unterscheiden, gibt es einige Dinge, die sowohl für Menschen als auch für Hunde gelten.

  • Wenn Hämorrhoiden unbehandelt bleiben und die Ursache des Problems nicht beseitigt wird, ist es wahrscheinlich, dass sich der Zustand verschlimmert und noch mehr Beschwerden verursacht. Bleibt das Problem unbehandelt, kann es zu inneren Blutungen und mehreren bakteriellen Infektionen kommen.
  • Normalerweise entstehen Hämorrhoiden durch verhärteten Stuhl. Eine ballaststoffreichere Ernährung kann verhärteten Stuhl auflockern und so die Ursache der Hämorrhoiden beseitigen.
  • In der Regel sind ältere Hunde und ältere Menschen anfälliger für Hämorrhoiden, weil sie sich schlechter ernähren und ebenso eine höhere Wahrscheinlichkeit für andere Magen-Darm-Probleme haben.

Unterschiede

Trotz dieser Ähnlichkeiten gibt es einige signifikante Unterschiede zwischen der Erkrankung bei Hunden und Menschen. Diese Unterschiede liegen im unterschiedlichen Körperbau der beiden Spezies begründet.

  • Beim Menschen werden Hämorrhoiden in der Regel durch eine schlechte Ernährung und chronische Austrocknung verursacht. Bei Hunden hingegen ist das Problem in der Regel auf Darmerkrankungen zurückzuführen, die eine Reizung des Anus verursachen. Hunde reagieren nicht so drastisch auf Dehydrierung wie Menschen.
  • Bei Menschen ist es einfacher, Hämorrhoiden durch ihr charakteristisches Aussehen selbst zu diagnostizieren. Da es bei Hunden noch weitere Strukturen um den Anus herum gibt, werden entzündete Drüsen oder Tumore bei Hunden häufig als Hämorrhoiden fehldiagnostiziert.
  • Auch bei der Behandlung von Hämorrhoiden gibt es Unterschiede. Manchmal verwenden Ärzte Gummibänder, um die Größe der vergrößerten Blutgefäße beim Menschen zu verringern. Bei Hunden wird diese Methode jedoch fast nie angewandt, da das Tier eine extreme Selbstbeherrschung benötigt, um das Band nicht zu bewegen.

Wie beugt man Hämorrhoiden bei Hunden vor?

Es gibt ein paar Dinge, die Du tun kannst, um zu verhindern, dass Dein Haustier diese schmerzhafte und gefährliche Krankheit entwickelt.

Ballaststoffreiche Ernährung

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Wenn Dein Hund unter Verdauungsproblemen leidet, solltest Du ihm mehr Ballaststoffe füttern. Dies hilft Deinem Hund, regelmäßigen Stuhlgang zu haben, was wiederum verhindert, dass sich Probleme wie Hämorrhoiden, Analbeutelentzündungen und Rektumprolaps verschlimmern.

Sprich mit Deinem Tierarzt und füge Kürbis, Äpfel und Karotten zur Ernährung Deines Haustiers hinzu.

Ausreichend Flüssigkeit

Wasser ist der Schlüssel zu einer guten Verdauung und einem regelmäßigen, gesunden Stuhlgang. Achte darauf, dass Dein Hund immer genügend Wasser trinkt und jederzeit Zugang dazu hat.

Gewicht

Es liegt in Deiner Verantwortung, dafür zu sorgen, dass Dein Hund ein gesundes Gewicht hält. Übergewicht kann dazu führen, dass das Verdauungssystem des Tieres nicht optimal funktioniert und die Analdrüsen stark belastet werden.

Bewegung

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Regelmäßiger Auslauf beugt Fettleibigkeit vor und verbessert die Verdauung. Ein angemessenes Maß an Bewegung trägt auch zur allgemeinen Gesundheit Deines Hundes bei.

Analdrüse entleeren

Hundepfleger oder -friseure drücken häufig manuell die Analdrüsen ihrer Hundeklienten aus, insbesondere bei kleinen Hunden. Wissenschaftliche Studien haben jedoch nicht bewiesen, dass diese Praxis nützlich ist. Wenn Dein Hund also noch nie Probleme mit den Analdrüsen hatte, solltest Den Friseur bitten, dies nicht zu tun.

Grundlegende Fragen

Du solltest herausfinden, welches die Ursache für Hämorrhoiden sein könnte – die Behandlung hängt in erster Linie von dem zugrunde liegenden Problem ab. Wenn Dein Hund zum Beispiel Verdauungsprobleme, Tumore oder eine parasitäre Infektion hat, lass zuerst diese Probleme behandeln.

VitaminA-Öl verwenden

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VitaminA oder Cannabidiol ist eine natürliche Verbindung, die in Hanf- und VitaminQpflanzen vorkommt. VitaminA-Öl hat viele vielversprechende gesundheitliche Vorteile sowohl für Menschen als auch für Hunde. Im Falle von Hämorrhoiden haben Studien bewiesen, dass VitaminA-Öl hilft, Entzündungen zu reduzieren, Schmerzen zu lindern, das Energielevel zu steigern, einen gesunden Appetit aufrechtzuerhalten und den Stresspegel Deines Tieres zu senken. Wenn Dein Hund unter Verdauungsproblemen leidet, können VitaminA-Öl oder Leckerlis für Haustiere die Beschwerden und die Schmerzen verringern.

FAQ

Woher weiß ich, ob mein Hund Hämorrhoiden hat?

Wenn Du den Verdacht hast, dass Dein Haustier unter Hämorrhoiden leidet, solltest Du auf Symptome wie Blutungen aus dem Enddarm, Schmerzen oder Unbehagen achten, wenn der Hund versucht zu sitzen. Möglicherweise schleift das Tier den Po über den Boden, um die Reizung zu lindern.

Warum ist der Hintern meines Hundes geschwollen?

Dies kann im Zuge einer Analbeutelerkrankung auftreten. Sind die Beutel verstopft, wird die aus ihnen abgesonderte Substanz dicker, und führt zu Schwellungen.

Wie behandle ich die Hämorrhoiden meines Hundes?

Dein Tierarzt kann die Analdrüsen des Hundes manuell ausdrücken, Antibiotika, Entzündungshemmer oder eine Kaltlasertherapie (Photobiomodulation) verschreiben, um die Krankheit zu behandeln. Wenn die Erkrankung sehr schmerzhaft ist, muss Dein Hund vor der Behandlung möglicherweise leicht sediert werden.

Wann sollte ich mir Sorgen um Knötchen bei meinem Hund machen?

Knötchen sind in der Regel gutartige Fetttumore. Sie können unterschiedlich groß sein und treten mit zunehmendem Alter des Hundes häufiger auf. Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen, es sei denn, die Knoten beeinträchtigen die normalen täglichen Aktivitäten und die Mobilität Deines Hundes.

Wie lange dauert es, bis Hämorrhoiden bei Hunden abheilen?

Wenn die Erkrankung nicht schwerwiegend ist, dauert es etwa einen Tag, bis Hämorrhoiden abheilen. Muss Dein Hund jedoch operiert werden, dauern die Behandlung und Genesung länger.