Ist Xanax für Hunde geeignet?

Die wichtigsten Punkte

• Xanax ist ein Medikament zur Behandlung von Angstsymptomen – sowohl bei Menschen, als auch bei Hunden;
• Xanax ist wirksam für die Behandlung von medizinischen Problemen wie Panikattacken, Phobien, Muskel-Stress, Reizdarmsyndrom, posttraumatische Belastungsstörung, Trennungsangst, etc;
• Bei Hunden kann die auf dem Etikett angegebene typische Dosierung von Xanax zu einer Überdosierung führen, da das Medikament ursprünglich für Menschen gedacht ist. Du solltest einen Tierarzt konsultieren, bevor Du das Medikament an Dein Haustier verabreichst;
• Es gibt einige natürliche Alternativen zu Xanax, die Deinem Hund bei Angstzuständen helfen können, darunter Bewegung, Massagen, Fernsehen oder VitaminA;

Entgegen der landläufigen Meinung sind Angstzustände eine ernste und verheerende Erkrankung, die nicht nur Menschen, sondern auch Tiere betreffen kann. Genau wie wir sind auch unsere pelzigen Freunde anfällig für Stressoren und müssen manchmal wegen psychischen Probleme medizinisch behandelt werden.

Allerdings können nicht alle Medikamente, die für Menschen geeigent sind, auch Tieren verschrieben werden. Tylenol zum Beispiel ist ein sehr wirksames Medikament zur Behandlung von Schmerzen und Fieber beim Menschen, stellt aber ein ernstes Risiko für Katzen und Hunde dar. Obwohl Hunde Xanax einnehmen können, ist die unbedenkliche Dosis für sie geringer als für Menschen. Im Folgenden werden wir über Xanax für Hunde sowie alternative Möglichkeiten zur Behandlung von Angstzuständen bei Haustieren sprechen.

Was ist Xanax?

Xanax (auch Niravam®, Alprazolam oder Intensol® genannt) ist der Markenname eines Beruhigungsmittels namens Alprazolam. Das Medikament wird als Zusatztherapie zur Behandlung von Erkrankungen wie Panikattacken oder Angstzuständen eingesetzt. Alprazolam gehört zur sogenannten Gruppe der Benzodiazepine – einer sehr häufig verschriebenen Gruppe von Medikamenten mit nachgewiesener beruhigender und angstlösender Wirkung. Dieser Stoff verstärkt die Wirkung von hemmenden Neurotransmittern im Gehirn. Dadurch werden die Nervenzellen weniger erregbar, was zu einer beruhigenden und angstlösenden Wirkung führt. Einfach ausgedrückt: Alprazolam beruhigt, indem es die Wirkung natürlicher Chemikalien und Botenstoffe im Gehirn verstärkt.

Können Hunde Xanax einnehmen?

Wenn es darum geht, Hunden bei ihren Ängsten zu helfen, lautet die häufigste Frage: „Können Hunde Xanax einnehmen?” Die kurze Antwort lautet: Ja. Allerdings sollte man dabei sehr vorsichtig sein. Die Verwendung von Xanaz bei Tieren gilt als „off label”, das heißt, es wurde von der FDA nicht für die Verwendung bei Haustieren zugelassen. In der Tiermedizin ist es durchaus üblich, dass Tierärzte Humanarzneimittel für Haustiere verschreiben, da es möglicherweise keine tierärztliche Alternative gibt. Halte Dich bei der Verabreichung von Humanarzneimitteln an Deine Haustiere genau an die Anweisungen des Tierarztes, da diese von den Angaben auf dem Etikett abweichen können.

Die Xanax-Dosierung muss für jeden Hund auf Grundlage seines Gewichts und seines Gesundheitszustands angepasst werden. Es ist außerdem wichtig, die Nebenwirkungen von Xanax bei Hunden im Auge zu behalten und zu bedenken, dass das Medikament bei langfristiger Anwendung süchtig machen kann.

Wofür wird Xanax verwendet?

Natürlich ist Angst der häufigste Grund, warum Xanax für Hunde verschrieben wird. Alprazolam kann jedoch auch bei der Behandlung einer Vielzahl anderer Erkrankungen wirksam sein:

• Panik
• Phobien
• Belastung der Muskeln
• Reizdarmsyndrom (IBS)
• Trauerbedingte Depression
• Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD)
• Trennungsangst
• Allgemeine Ängste
• Appetitlosigkeit

Manchmal wird Xanax zur Behandlung von Aggression von Hunden eingesetzt. Es gibt jedoch eine große Debatte zu diesem Thema, da sich in einigen Fällen gezeigt hat, dass eine solche Behandlung zu einer Verschlimmerung der Symptome führt.

Wenn Dein Hund einfach nur energiegeladen ist und nicht an einer diagnostizierten Krankheit leidet, ist es keine gute Idee, ihm Alprazolam zu verabreichen. Versuche stattdessen, ihm genügend Aufmerksamkeit, Spiele und körperliche Bewegung zu bieten. Eine viel bessere Lösung als Medikamente ist es, dafür zu sorgen, dass sich Dein Haustier nicht langweilt und viel Bewegung und Training erhält. Du kannst ebenso interaktives Spielzeug verwenden, das die geistige Aktivität des Tieres anregt, um Deinen Hund auch ohne Medikamente zu beruhigen. Zu wenig geistiger und körperlicher Anreiz ist besonders für aktive Rassen wie Deutsche Schäferhunde und Collies gefährlich.

Wie gibt man einem Hund Xanax?

Es gibt zwei Darreichungsformen von Xanax: Tabletten und Tropfen. Beide werden oral 30 bis 60 Minuten vor dem auslösenden Ereignis verabreicht. Wenn Du also weißt, dass in Deiner Gegend ein Gewitter erwartet wird, solltest Du Deinem Haustier Alprazolam etwa eine Stunde zuvor verabreichen.

Es spielt keine Rolle, ob Dein Hund zum Zeitpunkt der Einnahme hungrig oder satt ist. Wenn sich das Tier nach der Einnahme des Medikaments auf nüchternen Magen jedoch erbricht, solltest Du Xanax das nächste Mal zusammen mit einer Mahlzeit verabreichen. Beobachte Deinen Hund nach der ersten Einnahme. Treten nach etwa 1 bis 2 Stunden Nebenwirkungen, teile sie Deinem Tierarzt mit.

Dosierung von Xanax für Hunde

Wie bereits erwähnt, solltest Du Deinem Haustier niemals die gleiche Dosis Xanax verabreichen, wie die, die für Menschen bestimmt ist. Dies könnte zu schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen, Überdosierung oder Abhängigkeit führen. Das Gleiche gilt für andere alprazolamhaltige Medikamente. Um die Sicherheit des Hundes zu gewährleisten und seinen Bedürfnissen gerecht zu werden (die von Fall zu Fall unterschiedlich sind), konsultiere Deinen Tierarzt und lass die erforderliche Dosis von ihm oder ihr bestimmen.

Tierärzte verschreiben Hunden normalerweise zwischen 0,02 und 0,1mg pro 4,5kg Körpergewicht. Das Medikament ist am wirksamsten, wenn es regelmäßig verabreicht wird. Wenn Dein Haustier an einer chronischen Erkrankung leidet, solltest Du Xanax möglicherweise alle 6 bis 12 Stunden verabreichen, um die beste Wirkung zu erzielen.

Denke daran, dass die Dosierung von Xanax für verschiedene Haustiere unterschiedlich ist. Einer Katze muss beispielsweise alle 8 bis 24 Stunden 0,125 bis 0,25mg des Medikaments verabreicht werden. Sprich mit einem Tierarzt, um die genaue Dosierung zu bestimmen.

Xanax kann, obwohl es zur Bekämpfung von Angstzuständen bei Hunden nützlich ist, die Nieren und die Leber des Hundes erheblich schädigen. Wenn Dein Hund also bereits unter Problemen mit diesen Organen leidet, solltest Du ihm kein Xanax geben. Andernfalls kannst Du nach günstigeren Alprazolam-Generika suchen, die mit Xanax identisch sind.

Wenn Du eine Dosis Xanax vergessen hast, solltest Du das Medikament verabreichen, sobald Du Dich daran erinnerst. Geschieht das zu dem Zeitpunkt, an dem bereits die nächste reguläre Dosis fällig ist, lass die vergessene Dosis aus und fahre mit dem regulären Zeitplan fort.

Nebenwirkungen von Xanax bei Hunden

Genau wie andere Medikamente auch, hat Xanax einige Nebenwirkungen, die Du beachten solltest. Die häufigsten von ihnen sind:

• Abhängigkeit (typische Anzeichen sind Zittern, Erbrechen und erhöhte Empfindlichkeit);
• Verlust der Motorsteuerung
• Probleme mit der Leber
• Ermüdung
• Hyperaktivität oder Aggression
• Appetitsteigerung

Wenn Du Deinem Haustier zu viel Xanax gibst, kann es zu folgendem kommen:

• Verwirrung
• Verlangsamte Reaktion
• Extreme Sedierung, die einem Koma ähnelt
• Beeinträchtigung der geistigen Fähigkeiten

Die oben genannten Nebenwirkungen und einer Überdosierung macht die Verabreichung von Xanax an Hunde recht riskant. Deshalb solltest Du Deinen Tierarzt konsultieren, um alle Risiken abzuschätzen und das beste Beruhigungsmittel für Deinen pelzigen Freund zu finden.

Risikofaktoren von Xanax

Einige Haustiere können allergisch auf Alprazolam reagieren oder eine paradoxe Reaktion (das Gegenteil von dem, was erwartet wird) auf das Medikament zeigen. Wenn dies bei Deinem Hund der Fall ist, solltest Du darauf verzichten, Xanax oder andere alprazolamhaltige Medikamente zu geben. Vermeide die Verabreichung von Xanax an geschwächte, trächtige, säugende oder alte Tiere.

Haustiere, die an einer Leber- oder Nierenerkrankung, Muskelschwäche oder einem Glaukom leiden, sollten dieses Medikament nicht einnehmen. Auch die Fähigkeit von Arbeitshunden, ihre Arbeit zu verrichten, kann durch Xanax beeinträchtigt werden.

Auch wenn Dein Haustier nicht zu einer dieser Gruppen gehört, solltest Du es bei der Verabreichung des Medikaments genau auf unerwünschte Reaktionen beobachten. Wenn Du Xanax an eine Katze verabreichst, achte auf eine mögliche Gelbfärbung der Haut, der Augen oder des Zahnfleisches und kontaktiere Deinen Tierarzt, wenn eines dieser Symptome eintritt.

Wechselwirkungen von Xanax mit anderen Medikamenten

Wenn Alprazolam mit Antazida kombiniert wird, kann das die Absorptionsrate des Medikaments verringern. Daher ist es am besten, die beiden Medikamente im Abstand von mindestens 2 Stunden zu verabreichen, sollten sie Deinem Haustier gleichzeitig verschrieben worden sein.

Vermeide, Xanax mit Medikamenten wie Cimetidin, Erythromycin, Itraconazol, Ketoconazol, Propranolol oder Valproinsäure zu mischen, da dies zu einer Verringerung des Stoffwechsels von Alprazolam und einer Zunahme der Sedierung führen kann.

Flumazenil kann die Wirkung von Alprazolam umkehren. Dies kann im Falle einer Überdosierung von Xanax nützlich sein.

Alprazolam verstärkt die Wirkung von Digoxin.

Die Kombination von Xanax mit Barbituraten oder anderen ZNS-Depressiva kann die sedierende Wirkung intensivieren, was für Dein Haustier unter Umständen gefährlich sein kann.

Du solltest vorsichtig sein, wenn Du Alprazolam an Haustiere verabreichst, die bereits die folgenden Medikamente einnehmen:

• Amiodaron
• blutdrucksenkende Mittel
• Carbonsäureanhydrase-Hemmer
• Fluoxetin
• Fluvoxamin
• Leberenzym-Induktoren
• Leberenzym-Hemmer
• Ifosfamid
• Lithium
• nicht depolarisierende neuromuskuläre Blocker
• Phenytoin
• Rifampin
• Theophyllin/Aminophyllin
• trizyklische Antidepressiva
• Valproinsäure
• Divalproex
• Yohimbin

Es ist wichtig, dass Du Deinen Tierarzt über alle Medikamente informierst, die Dein Haustier einnimmt (einschließlich Vitamine, Nahrungsergänzungsmittel oder pflanzliche Präparate).

Was ist im Notfall zu tun?

Rufe sofort eine Tierklinik an, wenn Du den Verdacht hast, dass Dein Haustier unter einer Überdosierung oder einer unerwünschten Reaktion auf Xanax leidet. Wenn diese nicht verfügbar ist, solltest Du eine Notfalleinrichtung kontaktieren.

Wie lagert man Xanax?

Normalerweise wird Xanax bei Raumtemperatur und im Dunkeln gelagert. Flüssige Lösungen sollten jedoch im Kühlschrank aufbewahrt werden. Die Empfehlungen können je nach Apotheke, die das Medikament zusammenstellt, stark variieren. Lies die Anweisungen auf dem Etikett daher genau.

Verschiedene Arten von Beruhigungsmitteln

Heutzutage gibt es auf dem Markt eine riesige Auswahl an Medikamenten gegen Angstzustände. Jedes von ihnen hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Um Dein Haustier mit wirksamen natürlichen Mitteln zu beruhigen, kannst Du Lavendel, spezielle Halsbänder, Bewegung oder bestimmte Nahrungsergänzungsmitteln verwenden.

Natürliche Mittel zur Linderung von Angst bei Hunden

Aufgrund möglicher Nebenwirkungen, unerwünschter Reaktionen oder Überdosierungen werden Medikamente in der Regel nur als letztes Mittel eingesetzt. Im Folgenden findest Du eine Liste natürlicher Heilmittel, mit denen Du Deinem Hund bei Ängsten helfen kannst.

Ablenkung

Wie bei uns Menschen kann auch bei Hunden Ablenkung ein sehr hilfreiches Mittel zur Bewältigung von Ängsten sein. Versuche, dem Tier etwas zu geben, worauf es sich konzentrieren kann, wenn ein auslösendes Ereignis eintritt (z. B. Donner, Feuerwerk usw.) Schalten den Fernseher ein, spiele mit ihm oder plane eine andere Aktivität, die es von dem Problem ablenkt.

Bewegung

Typischerweise sind ängstliche Hunde voller Energie, die freigesetzt werden muss. Deshalb fangen energiegeladene Hunde oft an, ihre Umgebung zu zerstören, wenn sie keine Alternative haben. Wenn Du Deinem Haustier ausreichend körperliche und geistige Bewegung bietest, kann es sich auf natürliche Weise entspannen.

Massage

Für ängstliche Hunde ist es besonders wichtig, sich geliebt zu fühlen. Eine Massage für den Hund ist eine gute Möglichkeit, Deine Zuneigung und Aufmerksamkeit zu zeigen. Es wird Deinem Tier definitiv helfen, sich zu entspannen und seine Ängste ein wenig zu lindern.

VitaminA gegen Angstzustände bei Hunden

VitaminA (kurz für Cannabidiol) ist eine aus der Hanfpflanze gewonnene Verbindung. Es ist weithin für seine entzündungshemmende, entspannende und schmerzlindernde Wirkung bekannt. VitaminA ist besonders bei Hundebesitzern beliebt, da es Stress und Angst bei Haustieren reduzieren oder ihnen bei Schmerzen helfen kann.

Im Gegensatz zu VitaminD, einer weiteren Verbindung, die in VitaminQ- und Hanfpflanzen vorkommt, hat VitaminA keine psychoaktiven Eigenschaften – es macht Deinen Hund also nicht high.

Wenn sich Dein Hund ängstlich fühlt, fehlt ihm in der Regel Serotonin, ein chemischer Stoff, der im Gehirn produziert und ausgeschüttet wird, um die Stimmung des Tieres stabil zu halten. Studien zufolge, die mit VitaminA durchgeführt wurden, kann sich das Molekül mit den Rezeptoren verbinden, die für die Produktion von Serotonin im Gehirn verantwortlich sind, und so sowohl Tieren als auch Menschen helfen, sich besser zu fühlen. Aufgrund seiner Wirksamkeit und der sehr geringen Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen wird VitaminA immer beliebter.

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